Um es vorneweg zu sagen: Wer nicht dabei war, hat (mal wieder) etwas verpasst. Unsere Organisatorin Nadine Groh hatte, wie so oft, den richtigen Riecher. Schwerpunkt unseres diesjährigen Familientagausflugs war eine Exkursion in die Osteifel. Genauer gesagt, zum Zentrum des deutschen Vulkanismus nach Mendig, mit Lava-Dome, Lavakeller und der angrenzenden Museumslay.
Von unserem Guide Herrn Dr. Marcus Frings erfuhren wir Spannendes über den geologischen Aufbau der Landschaft, die von Vulkanausbrüchen geprägt ist, und die für die Menschen in der Region über viele Jahrhunderte hinweg gleichzeitig Fluch und Segen bedeutete.
Der Rundgang durch das Museum mit Filmen, Versuchsstationen und Originalexponaten ließ uns erahnen, welche Kräfte im Erdinneren tätig waren und heute noch sind, und wie fragil unser Planet vor allem an den Randzonen der großen Erdplatten ist.
Ausgerüstet mit Schutzhelmen ging es im Anschluss die 150 steilen Stufen dreißig Meter hinunter in die Mendiger Unterwelt. Für unsereinen ist es nahezu unvorstellbar, unter welchen Bedingungen die Bergleute seit dem Mittelalter mit Hammer und Meißel ihrer schweren Arbeit beim Basaltabbau nachgingen. Es entstanden gewaltige Hallengewölbe, aus denen das Baumaterial für Häuser, Straßen und tonnenschwere Steine für Mühlräder oder Grabsteine zutage gefördert wurde. Dass die Menschen dabei nicht alt wurden, ist einleuchtend. Im Schnitt wurden die Männer nur 40 Jahre alt.
Später dienten die Hohlräume aufgrund der ganzjährig konstant niedrigen Temperatur von 8 Grad bis zur Erfindung moderner Kühlapparaturen den Brauereien aus einem weiten Umkreis zur Gärung und Lagerung des Bieres. So manche Anekdote erzählt davon, dass Bergleute heimlich den einen oder anderen Liter vom begehrten Hopfensaft abzapften.
Den Abschluss der knapp zweistündigen Führung bildete der Rundgang über die nahe gelegene Museumslay. Göpelwerk, Schmiede, Pflastersteinbehau und viele andere historische Relikte aus früheren Bergbauzeiten sind dort ausgestellt.
Der zweite Teil des Ausflugs führte uns in die Vulkan-Brauerei, allerdings nicht zur Bierverkostung, sondern zum Ausprobieren der umfangreichen Speisekarte.
Gestärkt trafen wir uns zum guten Schluss nochmal zu einer Tasse Kaffee (und für die Nimmersatten zu einem Stück leckeren Kuchen) im Cafe Caldera in der Brauerstraße.
Für die 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer war die Eifeltour ein bleibendes Erlebnis. Bestimmt wird Nadine wieder ein interessantes Programm für den Kreisfamilientag im nächsten Jahr auf die Beine stellen. Und vielleicht schließen sich dem Ausflug dann auch noch einige Schützenfreunde mehr aus dem Kreis 115 an. Wie schon anfangs bemerkt: Wer nicht dabei ist, wird etwas verpassen!